Wertvolle Intarsien, kunstvolle Handarbeiten, auf lackierter Edelholztäfelung, Mahagoni und Walnussholz wertvolle dicke Wollteppiche und edle Möbel im Stil dieser 50er Jahre, in denen der "Blaue-Zug" seinen attraktiven Elite-Sonderzug- Mythos besaß.
Das Inventar heute, es schaut immer noch genauso aus als wäre in diesem Moment erst das Jahr 1947. Damals, als er exklusiv nur für Präsident Josip Broz Tito entworfen und gebaut wurde. Der Diktator, der von 1945 bis 1980 an der Macht war, nutze den Luxus-Zug nicht nur im Inland. Ebenso für zahlreiche Auslandsreisen und empfing, dort angekommen, hochrangige Politiker bevorzugt und voll Stolz in seinem Luxus-Prachtvollen Zugwaggon. Nicht genug. Sogar zu Ehren von Englands Königin Elisabeth II., und Prinz Philip, reservierte Tito stilvoll einen zusätzlichen Spezialwaggon nur für das königliche Ehepaar.
Jugoslawien-Nostalgie. In Marschall Titos Sonderzug hat ein relativ loyaler Kommunismus überlebt
Jahrelang war der Zug „weggestellt, vergessen und geparkt“. Nun aber können sich in dem Nostalgie-Zug Touristen auf Titos rollendem Sonderzug durch das interessante Ex-Jugoslawien begeben: Der Reisen- Veranstalter „Explore Montenegro“ offeriert eine fünftägige Rundreise als 12-stündige Zugfahrt. Mit einem Zug- Frühstück und einem Drei-Gang-Mittagsmenü im Bordrestaurant inbegriffen.
Bereits frühmorgens Punkt sieben Uhr ist Abfahrt des Zuges im Haupt-Bahnhof der Stadt Belgrad, Serbien, abends gegen 19h00 erreichen die Waggons die Station ”Bar”, gelegen in Montenegro, nahe der Adriaküste. Dorthin und weiter schlängelt sich der Zug gemütlich durch karges Landesinnere, Lavendelbäumen, und natur- belassene steinige Höhen und Wälder, passiert schroff wirkende Schluchten und romantische Seen.
Als der legendäre “Blaue Zug” damals gebaut wurde, galt auch er als einer der luxuriösesten der Welt.
Noch heute ist in den restaurierten aber Original gelassenen Luxus-Waggons ein ganz eigener Stil und Epos aus den kommunistischen Zeiten zu spüren. Es wird von einigen der älteren, diensterfahrenen Zugangestellten nicht ohne Stolz sogar erzählt, der Tito, ja der war noch ein Mann, den das verehrte, und das obwohl er ein Kommunist ein Diktator war. Und er war ebenso ein ganz natürlicher Staatsmann, der seinen vom Volk gebauten Sonderzug so sehr liebte, dass er mehr als 600 000 Kilometer darin zurücklegte. Und oft sogar, einfach weil es ihm im Zug immer so gefallen hatte, heimlich bevorzugt in dem geblümt bezogenen Bett im eigenen Zugabteil geschlafen hatte, als etwa Zuhause. Im Jahr 1980 starb Tito in Ljubljana an einer Krankheit. Sein Sarg wurde nach Belgrad transportiert gebracht. Natürlich auch noch letztmals in seinem “Blauen Zug”.
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