Mystische Sehnsüchte
Beide Künstler kommunizieren mit intensivem Blickkontakt im Miteinander ihre virtuosen Gitarren-Saitenspiele dieser traditionellen spanischen Musik. Hingebungsvoll in musikalischer Trance und Raserei mit auffallend charismatischen Blicken zueinander - spielen, ja treiben, jagen sich Pascal und Alexander die musikalische Intonierung beinahe ähnlich einem Tennismatch von Weltrang spielend, im Stakkato zu. Der Besucher wird davon unmittelbar mitgerissen, bewußt entführt in die mystische Welt des Flamenco, der ja viel mehr als lediglich virtuose Unterhaltung darstellt, hier geht es um alles, was uns Menschen bewegt, um Liebe, Sehnsucht, Tod und Lebensfreude, um Himmel und Erde.
Die Gitarrenkunst aus Gesang (cante), Instrumentalspiel (toque), insbesondere dem Spiel der Gitarre (guitarra flamenca) und Tanz (baile), der beiden, Jan Pascal und Alexander Kilian, sporadisch im Hintergrund eine Flamenco-Tänzerin, sie schaffen es spielend eben das überzeugend zu vermitteln. Dieser ekstatische Zustand emotionaler Aufruhr, "duende" genannt, ist ein wesentlicher Teil des Flamenco, den die beiden überzeugend bieten können. Dabei scheint es, dass beide ein inneres Komplott geschmiedet haben, keiner will absolut vor dem anderen zuerst das gebotene Gitarrenspiel beenden. Was auch das Publikum mitreißt und amüsiert.
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